Vakuumpumpen & Vakuumbauteile
Hier finden Sie diverse Vakuumpumpen zum Gebrauch in Labor und Technikum. Zusätzlich bieten wir Ihnen Zubehör von der Dichtung bis zum Manometer an.
im Test erreichter Enddruck ohne Gasballast: 7,2 x 10^-2 mbar (mit altem Öl nach 5 min)
Hersteller gemäß GPSR
Leybold
Hersteller gemäß GPSR
Biometra
geprüft (insb.Temperatur und Dichtigkeit)
Hersteller gemäß GPSR
Heraeus
geprüft (insb.Temperatur und Dichtigkeit)
Hersteller gemäß GPSR
Heraeus
geprüft (insb.Temperatur und Dichtigkeit)
Gebrauchsspuren
Hersteller gemäß GPSR
Heraeus
Vakuumpumpen und Vakuumbauteile sind unverzichtbare Komponenten in vielen Bereichen der Wissenschaft und Industrie. Sie ermöglichen die Erzeugung und Aufrechterhaltung von Unterdruck oder Vakuum, was für zahlreiche Anwendungen und Prozesse essentiell ist. In diesem umfassenden Überblick werden wir die verschiedenen Arten von Vakuumpumpen, ihre Funktionsweisen und Einsatzgebiete sowie die wichtigsten Vakuumbauteile und deren Verwendung erläutern.
Vakuumpumpen
Vakuumpumpen im Allgemeinen sind Geräte, die dazu dienen, Gase aus einem geschlossenen Volumen zu entfernen und dadurch einen Unterdruck (Vakuum) zu erzeugen. Es gibt verschiedene Typen von Vakuumpumpen, die sich in ihrer Funktionsweise, Leistung und den erreichbaren Enddrücken unterscheiden.
Wasserstrahlpumpen
Wasserstrahlpumpen, auch als Wasserstrahl-Vakuumpumpen bekannt, sind einfache und kostengünstige Geräte zur Erzeugung eines moderaten Vakuums. Sie nutzen den Venturi-Effekt, um einen Unterdruck zu erzeugen. Funktionsweise:
- Wasser wird unter hohem Druck durch eine Düse gepresst
- Der entstehende Wasserstrahl reißt Luft mit sich und erzeugt so einen Unterdruck
- Das Wasser-Luft-Gemisch wird meist in einen Abfluss geleitet. Es gibt aber auch viele Wasserstrahlpumpen – zum Beispiel in einigen Dampfautoklaven, die im Umlauf pumpen
Vorteile:
- Einfache Konstruktion und Bedienung
- Kostengünstig
- Oft keine beweglichen Teile, daher wartungsarm
Nachteile:
- Begrenzte Vakuumleistung (typischerweise bis etwa 15-20 mbar)
- Hoher Wasserverbrauch
- Risiko von Wassereintritt in das Vakuumsystem
Anwendungen:
- Einfache Laboranwendungen wie Filtration oder Destillation
- Absaugen von Flüssigkeiten

Drehschieberpumpen
Drehschieberpumpen sind weit verbreitete mechanische Vakuumpumpen, die ein deutlich höheres Vakuum als Wasserstrahlpumpen erzeugen können. Sie bestehen aus einem exzentrisch gelagerten Rotor mit beweglichen Schiebern, die in einem Zylinder rotieren. Funktionsweise:
- Der Rotor dreht sich exzentrisch im Zylinder
- Die Schieber werden durch Zentrifugalkraft an die Zylinderwand gedrückt
- Gas wird in Kammern eingeschlossen, komprimiert und ausgestoßen
Eigenschaften
- Erreichen von Feinvakuum (bis zu 10^-3 mbar)
- Hohe Saugleistung
- Robuste Bauweise
- Ölgeschmiert, was regelmäßige Wartung erfordert. Es gibt auch ölfreie Drehschieberpumpen, die z.B. mit Graphit-Schiebern arbeiten.
Varianten
- Einstufige Drehschieberpumpen
- Zweistufige Drehschieberpumpen (erreichen höheres Endvakuum)
Anwendungen:
- Vakuumbeschichtung
- Elektronenmikroskopie
- Gefriertrocknung
- Vakuumdestillation


Membranpumpen
Membranpumpen sind ölfreie Vakuumpumpen, die besonders in der chemischen und biologischen Forschung beliebt sind. Sie arbeiten mit einer oszillierenden Membran, die das Gas aus dem Vakuumsystem verdrängt. Funktionsweise:
- Eine flexible Membran wird durch einen Exzenter oder Elektromagneten bewegt
- Bei der Aufwärtsbewegung wird Gas angesaugt
- Bei der Abwärtsbewegung wird das Gas komprimiert und ausgestoßen
Vorteile:
- Ölfrei, daher keine Kontamination der Proben
- Geringer Wartungsaufwand
- Chemisch beständig, wenn die gasberührenden Komponenten entsprechend ausgelegt sind
Nachteile:
- Geringeres Endvakuum im Vergleich zu Drehschieberpumpen Größenordnungsmäßig etwa 80 mbar für einstufige und 5 mbar für zweisufige Pumpen.
- Meist geringere Saugleistung
Anwendungen:
- Probenvorbereitung für die Elektronenmikroskopie
- Vakuumfiltration
- Rotationsverdampfer

Turbomolekularpumpen
Für Anwendungen, die ein Hochvakuum oder Ultrahochvakuum erfordern, kommen häufig Turbomolekularpumpen zum Einsatz. Diese Pumpen arbeiten mit einem schnell rotierenden Schaufelrad, das Gasmoleküle in Richtung des Pumpenausgangs beschleunigt. Funktionsweise:
- Ein Rotor mit schräg gestellten Schaufeln rotiert mit sehr hoher Geschwindigkeit
- Gasmoleküle werden von den Schaufeln erfasst und in Richtung Auslass beschleunigt
- Eine Vorpumpe (meist Drehschieber- oder Membranpumpe) ist erforderlich
Eigenschaften:
- Erreichen von Hochvakuum (bis zu 10^-10 mbar)
- Hohe Pumpgeschwindigkeit
- Ölfrei
Anwendungen:
- Elektronenmikroskopie
- Oberflächenanalyse
- Teilchenbeschleuniger
- Halbleiterherstellung
Diffusionspumpen
Diffusionspumpen sind ölbasierte Hochvakuumpumpen, die besonders für große Vakuumsysteme geeignet sind. Sie arbeiten ohne bewegliche Teile und nutzen den Dampfstrahl eines siedenden Öls zur Gaskompression. Funktionsweise:
- Öl wird in einem Siedetopf erhitzt und verdampft
- Der Öldampf steigt auf und wird durch Düsen nach unten gelenkt
- Gasmoleküle diffundieren in den Öldampfstrahl und werden komprimiert
- Eine Vorpumpe ist erforderlich
Vorteile:
- Hohe Pumpleistung
- Robuste Konstruktion
- Keine beweglichen Teile
Nachteile:
- Mögliche Ölkontamination des Vakuumsystems
- Lange Abkühlzeiten
Anwendungen:
- Vakuummetallurgie
- Großvolumige Vakuumsysteme
- Weltraumsimulation
Vakuumbauteile
Neben den Vakuumpumpen sind verschiedene Vakuumbauteile für den Aufbau und Betrieb von Vakuumsystemen unerlässlich. Diese Komponenten ermöglichen die Verbindung, Steuerung und Überwachung des Vakuumsystems.
Saugflaschen und Filtrierkolben
Saugflaschen, auch als Vakuumflaschen oder Filtrierkolben bekannt, sind dickwandige Glasgefäße, die für Filtrationen unter Vakuum verwendet werden. Sie haben einen seitlichen Ansatz zum Anschluss an eine Vakuumquelle und eine weite Öffnung oben, auf die ein Filtertrichter aufgesetzt werden kann. Merkmale:
- Dickwandige Konstruktion zur Aufnahme des Unterdrucks
- Seitlicher Vakuumanschluss
- Verschiedene Größen (typischerweise 250 ml bis 5 L)
- Oft aus Borosilikatglas für chemische Beständigkeit
Anwendungen:
- Vakuumfiltration
- Flüssigkeitsabsaugung
Filtertrichter und Nutschentrichter
Für Vakuumfiltrationen gibt es verschiedene spezialisierte Trichtertypen:
- Büchnertrichter:
- Porzellan- oder Kunststofftrichter mit perforiertem Boden
- Zur Aufnahme von Filterpapier
- Geeignet für größere Probenmengen
- Ähnlich dem Büchnertrichter, aber mit konischem Boden
- Für kleinere Probenmengen
- Glasfiltertrichter mit eingeschmolzener Filterplatte aus Sinterglasfilter
- Verschiedene Porengrößen verfügbar
- Glastrichter mit integrierter poröser Glasfilterplatte
- Verschiedene Porengrößen für unterschiedliche Anwendungen
Diese Trichter werden auf Saugflaschen oder Filtrierkolben aufgesetzt und ermöglichen eine effiziente Vakuumfiltration von Flüssigkeiten.
Exsikkatoren
Exsikkatoren, auch als Vakuumexsikkatoren bekannt, sind luftdichte Behälter, die zur Trocknung und Aufbewahrung von feuchtigkeitsempfindlichen Substanzen verwendet werden. Sie bestehen typischerweise aus einem Glasgefäß mit einem dicht schließenden Deckel und einem Trocknungsmittel im unteren Teil. Eigenschaften:
- Luftdichte Konstruktion
- Oft mit Vakuumanschluss ausgestattet
- Verschiedene Größen und Materialien (Glas, Kunststoff)
- Möglichkeit zur Verwendung verschiedener Trocknungsmittel (z.B. Silicagel, Calciumchlorid)
Anwendungen:
- Trocknung von Proben
- Aufbewahrung feuchtigkeitsempfindlicher Substanzen
- Entgasen von Kunstharzen
Vakuummessgeräte
Für die präzise Kontrolle und Überwachung des Vakuums sind spezielle Messgeräte erforderlich. Es gibt verschiedene Typen von Vakuummessgeräten, die für unterschiedliche Druckbereiche geeignet sind:
- Mechanische Vakuummeter
- Bourdonmeter: Nutzen ein gebogenes Rohr, das sich unter Vakuum streckt
- Kapselfedermeter: Verwenden eine evakuierte Metallkapsel, die sich unter Vakuum ausdehnt
- Geeignet für grobe Vakuummessung im Bereich von Atmosphärendruck bis etwa 1 mbar
- Nutzen die druckabhängige Wärmeleitfähigkeit von Gasen
- Messbereich typischerweise von 10^-3 bis 100 mbar
- Gute Genauigkeit im mittleren Vakuumbereich
- Für die Messung sehr niedriger Drücke im Hoch- und Ultrahochvakuumbereich
- Ionisieren Gasreste im Vakuum und messen den resultierenden Ionenstrom
- Typen: Glühkathoden-Ionisationsvakuummeter (z.B. Bayard-Alpert-Röhre), Kaltkathoden-Ionisationsvakuummeter (z.B. Penning-Röhre)
- Messbereich bis hinab zu 10^-12 mbar
Vakuumventile
Vakuumventile dienen zur Steuerung und Regelung des Gasflusses in Vakuumsystemen. Es gibt verschiedene Typen:
- Kugelhähne:
- Schnelles Öffnen und Schließen
- Begrenzte Vakuumtauglichkeit
- Geeignet für Grobvakuum
- Kompakte Bauweise
- Gute Vakuumeigenschaften
- Häufig in Hochvakuumsystemen eingesetzt
- Große Durchflussquerschnitte
- Geringer Strömungswiderstand
- Ideal für große Vakuumsysteme
- Präzise Durchflussregelung
- Geeignet für Feinregelung von Gasströmen
Vakuumdichtungen
Für die vakuumdichte Verbindung von Komponenten werden spezielle Dichtungen benötigt:
- O-Ringe:
- Vielseitig einsetzbar
- Verschiedene Materialien (z.B. NBR, FKM, EPDM)
- Geeignet für Fein- und Hochvakuum
- Für Ultrahochvakuumanwendungen
- Typischerweise bei CF-Flanschen verwendet
- Materialien: Kupfer, Silber, Gold
- Z.B. PTFE-Dichtungen für chemisch aggressive Umgebungen
- Gute chemische Beständigkeit
Vakuumflansche
Vakuumflansche ermöglichen die demontierbare Verbindung von Vakuumkomponenten. Gängige Flanschsysteme sind:
- KF-Flansche (Kleinflansche):
- Schnelle Montage
- Für Fein- und Hochvakuum
- Größen von DN 10 bis DN 50
- Für größere Durchmesser
- Gute Vakuumeigenschaften
- Größen von DN 63 bis DN 1000
- Metalldichtend
- Für Ultrahochvakuum
- Größen von DN 16 bis DN 250
Spezielle Vakuumanwendungen
Gefriertrockner
Gefriertrockner, auch als Lyophilisatoren bekannt, nutzen das Prinzip der Sublimation, um Wasser aus gefrorenen Proben zu entfernen. Dies ermöglicht eine besonders schonende Trocknung von empfindlichen biologischen Proben. Merkmale:
- Erhalt der Probenstruktur durch Vermeidung der Flüssigphase
- Geeignet für thermolabile und oxidationsempfindliche Substanzen
- Verschiedene Größen von Tischgeräten bis zu Produktionsanlagen
- Oft mit programmierbaren Trocknungszyklen
Anwendungen:
- Probenvorbereitung für die Elektronenmikroskopie
- Konservierung biologischer Proben
- Herstellung von Referenzmaterialien
- Lebensmittelkonservierung
Vakuum-Konzentratoren
Vakuumkonzentratoren gibt es in unterschiedlichen Ausführungen. Bewährt haben sich unter anderen zentrifugenähnliche Geräte, bei denen die Proben geschleudert werden. Gleichzeitig kann Energie zugeführt und das Gerät evakuiert werden. Dies dient der schonenden Einengung von Proben